"Dass der Friede seinen Himmel über uns baut"

Knapp 500 Besucher erlebten am Samstag vor dem 4. Advent ein abwechslungsreiches Konzert, wo altbekannte Weihnachtslieder wie auch solistische Darbietungen und neues christliches Liedgut erklangen.

Unter diesem Motto erlebten knapp 500 Zuhörer am Samstag vor dem 4. Advent im Gemeindezentrum Aue das diesjährige Weihnachtskonzert der Gemeinde.Über 100 Mitwirkende, angefangen vom Kinder- und Jugendchor über den gemischten Chor bis hin zu Instrumentalisten und Solisten erfreuten die anwesenden Gäste und Geschwister.In dem abwechslungsreichen, neunzigminütigen Programm erklangen altbekannte Lieder, solistische Darbietungen und neues christliches Liedgut.

Mit dem schönen Lied "Tochter Zion, freue dich", das durch ein kräftiges Orgelvorspiel eingeleitet wurde, begann der Nachmittag. Der Kinderchor setzte einen schönen Akzent in einer für viele unbekannten Version des Liedes "Kling, Glöckchen, klingelingeling". Mit schwungvollen Rhythmen wurden erneut auch neue, unbekannte Weihnachtslieder vorgetragen. So erklangen unter anderem "Dass der Friede seinen Himmel über uns baue" und "Eingeladen zum Fest des Lebens".

Ebenso durften natürlich hier im Erzgebirge auch einige heimatliche Weisen nicht fehlen.

Als Schlusspunkt lud der Dirigent alle Anwesenden ein, gemeinsam mit dem Chor das schöne Lied "Stille Nacht, heilige Nacht" zu singen.

Visuell konnte der Nachmittag gleichfalls auf besondere Weise erlebt werden. So wechselten farblich unterschiedliche Lichtverhältnisse sich ab. Ebenso wurde per Beamer ein Sternenhimmel an die Decke projiziert, so dass das festliche Beisammensein nochmals unterstrichen wurde.

M.M.

Resonanz aus dem Kreis der Zuhörer

Eigentlich wollte ich bei diesem Konzert gar nicht dabei sein. Noch ein Programm, noch ein Termin so kurz vor Weihnachten. Aber ich hatte es meiner Frau fest versprochen und auch meinen Bürokollegen von der Arbeitsstelle eingeladen.So saß ich also in der neuapostolischen Kirche in Aue als einer von vielleicht 500 Zuhörern und wartete auf den Anfang. Zugegeben, es war alles ganz festlich und mit viel Liebe geschmückt worden: ein großer Lichterbogen dominierte den Altarraum und ganz oben strahlte ein großer roter Adventsstern. An die Kirchendecke waren Sterne projiziert, um einen Himmel darzustellen. Inmitten des Lichterbogens hatten sich die Chöre und die Instrumentalisten platziert. Alles sah wirklich sehr nett und feierlich aus.

Pünktlich ging es los. Nach einem kräftigen Orgelvorspiel begann das Konzert mit dem Lied "Tochter Zion, freue dich". Ich gab mir Mühe und wollte mich auch freuen. Aber so recht gelang mir das nicht. Auch das farbige Licht, dass die Sänger und Spieler anstrahlte, half dabei noch nicht. "O du fröhliche" erklang. Eine Weise, die bei mir unbedingt zu Weihnachten dazugehört. Die Chöre sangen weitere altbekannte Lieder, und die Lichtfarbe wechselte entsprechend der Lieder.Die Chöre standen mal im warmen Rot, dann im kalten Winterblau, es wechselte über einem hoffnungsvollen Gelb zu einem festlichen Rosa-Violett. Dann sang der Kinder- und Jugendchor "Süßer die Glocken nie klingen". Hier war der Augenblick, als der Funke endlich auch auf mich übersprang. Jetzt waren noch neuere weihnachtliche Stücke zu hören. Als die Kinder das eigentlich wohlbekannte "Kling, Glöckchen, klingelingeling" auf eine ganz andere Art interpretierten, war ich schon ziemlich begeistert. Nun durften natürlich einige heimatliche Weisen, in erzgebirgischer Mundart gesungen, nicht fehlen. Ich strich mir heimlich eine kleine Träne aus dem Gesicht, bemerkte aber, dass auch manch anderer verstohlen mit dem Taschentuch am Auge wischte. Noch einmal wurde ganz beschwingt "Eingeladen zum Fest des Lebens". Hier war jeder der über 100 Mitwirkenden mit voller Begeisterung dabei und alle wurden davon angesteckt. Bei den nächsten Solo- und Duettstücken hieß es zwar, etwas genauer hinzuhören, weil es unbekannte Lieder waren. Dafür berührten diese aber im Besonderen mein Herz. Und sicherlich nicht nur meins. "Ave Maria" von Franz Schubert, bearbeitet mit einem zum Nachdenken anregenden Text, dann die Aufforderung des erzgebirgischen Heimatdichters Anton Günther "Seid friedlich ihr Leit'", und plötzlich waren anderthalb Stunden vergangen wie im Fluge. Die Kinder ließen noch leise den Schnee rieseln, dann durfte jeder beim gemeinsamen Schlusslied mit einstimmen: "Stille Nacht, heilige Nacht".

Ich bin froh, dass ich dabei gewesen bin.

H.S. Fotos: M.E.